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Diverse Kulturgüter an Italien zurückgegeben

Kulturstaatministerin Claudia Roth hat am 18. März 2022 fünf illegal in Deutschland gehandelte Kunstobjekte an Italien zurückgegeben. In der italienischen Botschaft in Berlin überreichte sie eine kleine massive Goldmünze, ein großformatiges Gemälde, ein mittelalterliches Manuskript, ein antikes Weinmischgefäß (sog. „Krater“) und eine aus dem 16. Jahrhundert stammende Pergamentminiatur. Diese fünf Objekte wurden aus ihrem Herkunftsland Italien geschmuggelt, galten teils Jahrzehnte lang als verschollen und sind schließlich in Deutschland wiederentdeckt worden.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth steht neben einem Vertreter der italienischen Carabinieri neben einem Landschaftsgemälde, das auf einer Staffelei steht. Auf der anderen Seite stehen der Italienische Botschafter und eine Vertreterin des Auswärtig Amts.Übergabedelegation in der italienischen Botschaft in Berlin.
Quelle:BKM

Im Jahr 1990 entwendeten Unbekannte ein aus dem 16. Jahrhundert stammendes Messbuch des Künstlers Ludovico da Romagnano aus dem Archiv der bischöflichen Kurie in Turin. Einzelne Seiten, sogenannte Pergamentminiaturen, wurden aus dem Messbuch herausgelöst und illegal in Deutschland zum Verkauf angeboten. Ein Sonderkommando italienischer Carabinieri entdeckte die Pergamentminiatur bei einer Online-Recherche. In Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei konnte sie sichergestellt und als das vermisste Original identifiziert werden. Im April 2022 ist die Pergamentminiatur schließlich nach Turin zurückgekehrt.

Das Manuskript „Nostradamus“ stammt aus der Feder des französischen Arztes, Philosophen und Astrologen Michele Nostradamo (1503-1566). Im April 2021 wurde es aus einer Bibliothek in Rom gestohlen und bereits wenige Wochen später in Deutschland wiederentdeckt, wo es zum Verkauf stand. Die italienischen und deutschen Polizeibehörden konnten es vor Verkauf sicherstellen.

Das Gemälde „Orlando entdeckt die Liebe Angelicas zu Medoro” des Künstlers Agostino Tassi (1578-1644) war aus der Sammlung eines privaten Sammlers in Bologna abhandengekommen und illegal nach Deutschland verbracht worden. Im Juni 2021 wurde es in Bayern polizeilich beschlagnahmt.

Die römische Goldmünze, geprägt um 385 n. Chr. in Trier mit dem Konterfei von Kaiser Magnus Maximus, wurde im Jahr 2009 aus dem Archäologischen Nationalmuseum in Parma gestohlen. Acht Jahre später wurden Polizeibehörden auf die Münze aufmerksam, als sie in Deutschland zum Verkauf angeboten wurde.

Der lukanische Krater, ein glockenförmiges Tongefäß mit kunstvollen ockerfarbenen Figuren, stammt von 380-360 v. Chr. und wird im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe ausgestellt. Da der Zeitpunkt der illegalen Verbringung aus Italien sich nicht aufklären ließ, bestand kein rechtlicher Anspruch auf Rückgabe nach dem Kulturgutschutzgesetz, es wurde jedoch im Rahmen eines sogenannten „cultural agreement“ vereinbart werden, dass der Krater vorerst als Leihgabe in Hamburg verbleibt.

Ein dickes Buch mit welligen, vergilbten Seiten ist in der Mitte aufgeschlagen und zeigt auf der rechten Seite einen nicht entzifferbaren Text.Manuskript „Nostradamus“ des französischen Arztes, Philosophen und Astrologen Michele Nostradamo.
Quelle:LKA Baden-Württemberg

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