Bronzehelm und zahlreiche weitere Kunstschätze an Italien zurückgegeben
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Hauptquartier der Carabinieri in Rom wurden im Juni 2023 insgesamt vierzehn Kunstobjekte durch den deutschen Botschafter in Rom sowie Vertreterinnen und Vertreter der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des bayerischen Landeskriminalamts an Italien zurückgegeben. Die Objekte waren illegal aus Italien ausgeführt worden und stammten zum Teil aus Diebstählen oder Raubgrabungen.
An Italien zurückgegebene Kunstschätze.
Quelle:BKM
Unter ihnen befanden sich ein antikes Trinkgefäß aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., ein korinthischer Bronzehelm aus dem 3. oder 4. Jahrhundert v. Chr., ein venezianisches Schmuckkästchen aus dem 16. Jahrhundert sowie vier antike Goldmünzen und drei Keramiken. Die Kunstobjekte waren von deutschen und italienischen Ermittlungsbehörden gezielt gesucht worden und konnten in Zusammenarbeit mit den zuständigen Kulturbehörden sichergestellt und schließlich nach Italien zurückgebracht werden.
Eines der Objekte, ein sogenanntes „Embriachi-Kästchen“, wurde im Jahr 2006 aus dem Mailänder Museum Castello Sforzesco gestohlen. Anschließend wurde es über Großbritannien und Belgien nach Deutschland illegal verbracht und zum Verkauf angeboten. Dort konnte das Schmuckkästchen vom Bayerischen Landeskriminalamt sichergestellt werden. Das mit Holzintarsien und Schnitzereien aus Tierknochen kunstvoll verzierte Kästchen stammt aus der berühmten Werkstatt der Embriachi in Venedig und wurde im 16. Jahrhundert hergestellt.
Im Dezember 2019 hatte das auf Kunstfahndung spezialisierte Sonderkommando italienischer Carabinieri ein weiteres Artefakt entdeckt: Eine sogenannte „Kylix“. Dabei handelt es sich um ein antikes Trinkgefäß mit kunstvollen Bildmotiven der griechischen Mythologie, das als nationales Kulturgut der Italienischen Republik besonders geschützt ist. Die „Kylix“ war im Jahr 2016 ohne die erforderliche Genehmigung aus Italien ausgeführt, zunächst nach Großbritannien und später nach Deutschland verbracht worden. Im Rahmen der Ermittlungen und des kulturgutschutzrechtlichen Rückgabeverfahrens konnte die Schale sichergestellt, als Original identifiziert und schließlich zurückgegeben werden.
Übergabedelegation im Hauptquartier der Carabinieri in Rom.
Quelle:BKM